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Neue Erfahrungen

Neue Erfahrungen sind wie das Salz in der Suppe, wie die Würze des Lebens: sie bringen uns ins Hier und Jetzt und lassen uns unsere Lebendigkeit in allen Zellen unseres Körpers spüren. Und mit neuen Erfahrungen ist es wie mit dem Schlafen oder auch dem Meditieren: sie lassen sich nicht willentlich herbeiführen, vorherbestimmen oder können gar erwartet werden. Es ist nicht möglich, die Art und Weise, den Ort und die Zeit einer neuen Erfahrung zu bestimmen, sie widerfährt uns vielmehr, passiert einfach. Was wir jedoch tun können: aufbrechen und den ersten Schritt tun. So wie wir einen Schlafraum abdunkeln oder lüften, können wir auch ganz bewusst einen Raum betreten, in dem neue Erfahrungen möglich sind. Ob diese dann passieren und ob wir sie dann als voll, leer, faszinierend, furchterregend, weit, eng, verletzend oder heilend erleben, bleibt natürlich offen. Es braucht den Mut zum ersten Schritt und dieser ist vergleichbar mit dem Gehen bzw. dem Aufbruch: es ist ein aktives und passives Geschehen zugleich. Jeder Aufbrechende setzt sich aktiv in Bewegung, wird aber auch von etwas passiv bewegt und angezogen. Wofür brennst DU, was treibt DICH an? Ein wunderbarer Ort für neue Erfahrungen ist das Gebirge: Menschen verstummen hier staunend und suchen mühevoll nach Worten, um das zu benennen, was eigentlich sprachlos macht. Die Erfahrung einer sonderbaren Stille, die Schau in eine atemberaubende Weite, das Abtauchen in eine (sinn-) erfüllte Leere – ein fast schon transzendentaler Raum. Das Gehen in dieser Landschaft und Finden des eigenen Rhythmus ist wie Meditation. Das Ziel des Weges ist bestimmend für den Verlauf, zugleich aber auch fern, vage unsichtbar. Das Gehen hat etwas Zeit- und Endloses. Und es ist gut, wenn das Gehen streckenweise ziellos wird. Dann eröffnet sich nämlich ein Raum für das, was uns passieren und widerfahren kann: neue Erfahrungen.

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