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Jeden Tag eine gute Tat


In diesem Jahr hat mich das 6-Minuten-Tagebuch (Buchtipp aus einem meiner Newsletter) begleitet und eine tägliche Frage war: „Was habe ich heute Gutes für jemanden getan?“ Eine einfache Frage, die doch ganz viel Potenzial in sich trägt. Versuche einmal dich zu erinnern: Wann hast du das letzte Mal erfahren, dass jemand - ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten - für dich etwas Gutes tut? Sei es zum Kaffee einladen, die Türe aufhalten, einen noch nicht ganz verbrauchten Parkschein schenken, etc. Und erinnerst du dich an das Gefühl, das du dabei hattest? War das nicht wunderbar? Zu gerne erinnere ich mich an den Augenblick, als ich ein Paket bei der Post abholen wollte und gerade einen Parkschein lösen musste dafür. In diesem Moment kam ein Mann daher, fragte "reicht Ihnen bis 11 Uhr noch?", drückte mir seinen noch nicht ganz verbrauchten Parkschein in die Hand und ging wieder. Schön. Es muss gar nichts Großes sein, was wir da geschenkt bekommen oder verschenken und es muss schon gar nicht Geld kosten: ein Lächeln, die Türe aufhalten, ein ehrlich gemeintes Kompliment,…. Kleine Gesten, die große Wunder bewirken.

Mich persönlich hat diese tägliche Frage sehr inspiriert und mir – ganz ehrlich gesagt - auch noch einmal deutlich gemacht, wie oft ich doch tatsächlich an einem Ergebnis meines Tuns interessiert bin. Ebenso durfte ich mit jedem Tag mehr erfahren, wie viel Freude es macht, bedingungslos zu geben. Das ist wirklich zutiefst erfüllend. Es gibt auch diesen schönen Spruch „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt“. Findest du manchmal auch, dass die Welt ein wenig lieblos und kalt ist? Warum sollten wird dann nicht die/der Erste sein, die/der das ändert? Mit kleinen Gesten und Taten. Und mit jedem Schritt wird die Welt ein Stückchen wärmer... Auch im Yoga findet dieser Aspekt eine große Bedeutung: Man nennt es dort Karma-Yoga und es ist einer der vier großen Yoga-Wege. Hier geht es um selbstloses Handeln, ohne Gedanken an den möglichen Erfolg oder Misserfolg. Man tut etwas, ohne einen Gedanken an den persönlichen Lohn.

Ein Karma Yogi verzichtet auf die Früchte seiner Handlung und so wird diese Handlung selbstlos. Wenn man nicht an seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse denkt und versucht, jedem zu helfen – Menschen, Tieren, dem Planeten und der ganzen Welt – öffnet sich das Herz, wird Egoismus zerstört und die Einheit verwirklicht. Karma Yoga kann jederzeit, unter allen Umständen und überall praktiziert werden, wo der Wunsch nach selbstlosem Dienen besteht - zu Hause, im Büro, auf der Baustelle oder in einem Ashram. Karma-Yoga dient der Reinigung des Herzens und mindert den Einfluss des Egos auf Worte, Taten und zwischenmenschliches Handeln. Es eignet sich besonders für aktive und extrovertierte Menschen. „Jeden Tag eine gute Tat“ – auch dieses Sprichwort beschreibt den Gedanken, der dahintersteckt. Die tägliche Frage „Was habe ich heute Gutes für jemanden getan?“ hat mich auf jeden Fall sehr inspiriert und ist Teil meiner täglichen Routine geworden. Vielleicht wird sie auch Teil deines Alltags?

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