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Ayurvedisches Fasten




Kennst du das?

Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen und alles ruft „raus“. Dummerweise kneifen aber deine Lieblingsklamotten und du fühlst dich schwer und träge, irgendwie unwohl mit dir selbst? Wie wäre es da mit einer sanften ayurvedischen Entgiftungskur, mit der du deinen Stoffwechsel wieder auf Trab bringst und dein Verdauungsfeuer (Agni) stärkst, so dass du dich insgesamt wieder wohler und vitaler fühlst?

Beim ayurvedischen Fasten geht es nicht darum, möglichst rasch viel abzunehmen.

Das Ziel ist es, den Körper zu entgiften, Schlacken loszuwerden und das Agni zu stärken.

Eigentlich bin ich absoluter Fan des Heilfastens, weil es einfach so viele positive Wirkungen hat.

Nicht umsonst schreibt Deutschland´s Fastenexperte (Prof. Michalsen), dass es genau einen wirklichen Reset-Knopf gibt beim Menschen und das ist das Heilfasten. Jedoch ist diese Art zu fasten nicht jedermann´s (jederfrau´s) Sache und für alle, die in diesem Jahr auf sanfte Art und Weise ein paar Tage entgiften wollen, kommt hier eine wunderbare Inspiration für ein sanftes, aber sehr wirksames Entgiften:

Das ayurvedische Fasten

Ayurvedisches Fasten sieht vor, sich über einen begrenzten Zeitraum von kleinen Mengen und einer eingeschränkten Auswahl an Lebensmitteln zu ernähren. Der Unterschied zu anderen Fastenmethoden besteht darin, dass es ein Teilfasten ist und ein bekömmliches Nahrungsangebot beinhaltet.

Im Ayurveda wird der komplette Verzicht auf Nahrung meist nicht empfohlen, da das Verdauungsfeuer und die Stoffwechseltätigkeit dadurch geschwächt werden.

Gut veranschaulicht wird dieser Effekt durch die Vorstellung eines brennenden Kaminfeuers: Wird kein Holz nachgelegt, erlischt das Feuer. Wird ungeeignetes nasses Holz aufgelegt, erlischt es frühzeitig und verkohltes Brennmaterial bleibt zurück.

Diese sanfte Art des Fastens ist außerdem eine wunderbare effektive Alternative für Menschen, die sich bei Fastenkuren mit komplettem Nahrungsmittelverzicht schwertun und unwohl fühlen.

Wichtigster Bestandteil bei dieser Methode des Fastens ist das Wissen um die Geheimnisse der Gewürze. Sie werden im Ayurveda als Therapeutikum eingesetzt. In den ayurvedisch zubereiteten Gemüsecurrys oder Suppen werden die Gewürze gezielt verwendet, um das Verdauungsfeuer zu entfachen und den Stoffwechsel anzuregen. Köche in der ayurvedischen Tradition werden auch als Alchimisten der Lebensenergie bezeichnet. Nahrungsmittel können so durch die Kunst der Zubereitung und des Würzens zu Heilmitteln werden.

Eine ayurvedische Fastenkur gliedert sich grundsätzlich in 3 Teile:

  • Entlastungstage/Reinigung

  • Fastenphase

  • Aufbautage

Entlastung/Reinigung:

Bevor die eigentlichen Fastentage beginnen, bietet es sich beim ayurvedischen Fasten an, den gesamten Stoffwechsel erst einmal zu entlasten und anschließend den Darm zu reinigen. Konkret bedeutet das, dass du über 3-4 Tage bereits Alkohol/Kaffee/Fleisch/Käse bzw. Milchprodukte weglässt. Das Abführen am Ende der Entlastungstage findet mittels Bittersalz oder Einlauf statt.

Fastenphase:

Auf die Entlastungstage folgt die eigentliche Fastenphase. Hier wird beim ayurvedischen Fasten dosha-gerecht gegessen. Wir sehen uns ganz explizit das Gericht Kitchari an, weil es so eine wohltuende und heilende Wirkung hat

Die Durchführung der Fastenphase ist denkbar einfach. Ihr esst 2-3-mal täglich eine Mahlzeit Kitchari. Generell kann der Detox von einem Tag bis zu mehreren Wochen durchgeführt werden. Für eine gute Wirkung und einfache Integration in deinen Alltag empfiehlt sich eine Dauer zwischen 4 und 5 Tagen. Hört dabei aber intuitiv auf deinen Körper und was er braucht.

Während der Fastenphase und auch schon vorher während den Entlastungstage solltest du stündlich heißes (!) Ingwerwasser trinken, um die Entgiftung zusätzlich zu unterstützen. Morgens bietet sich ein großes Glas heißes Wasser mit Zitrone, frischem Ingwer und ein klein wenig Honig an, das du in kleinen Schlucken trinkst. Du ernährst dich in der Fastenphase ausschließlich von Kitchari. Du kannst es 2-3 x täglich essen, achte aber darauf, dich nicht zu überessen und aufzuhören, wenn du satt bist. Gönne dir viel Ruhe während dieser Tage, gerne auch Massagen oder heiße Bäder. Wenn du einen Zungenschaber hast, benutze ihn regelmäßig morgens zum Reinigen (über Nacht werden sehr viele Giftstoffe über die Zunge ausgeschieden). Unterstützend nimmst du abends Triphala ein, eine ayurvedische Kräutermischung, die den Stoffwechsel und die Entgiftung unterstützt.

Und natürlich sollte auch das „Umfeld“ beim Fasten stimmen:viel Ruhe und Spaziergänge in der Natur, Massagen, Sauna, Yoga, alles was gut tut….

Aufbauphase:

Die Aufbauphase sollte auch ca. 3-4 Tage dauern und dient dazu, um die Verdauung sanft wieder an die alltägliche Ernährung zu gewöhnen. Fange z.B. langsam an, wieder frisches Gemüsen oder Obst aufzunehmen in deinen Speiseplan oder ein leichtes Abendessen in Form von Suppen. Alkohol/Fleisch/Zucker/Kaffee solltest du weiterhin meiden, gerne auch noch viel länger J

Und jetzt noch einen Blick, auf das Gericht während deiner Fastenphase:

Kitchari

Kitchari ist ein Gericht aus Mungbohnen mit Reis und verschiedenen Gewürzen. Es ist ein Essen, das uns Energie gibt und gleichzeitig auch noch reinigt und entgiftet. Uns quasi von altem Ballast befreit und unseren Körper auf das bevorstehende Frühjahr vorbereitet. Besonders gute Wirkungen hat es auf den Verdauungstrakt, was genau der Bereich ist, um den wir uns bei einer Entlastungskur kümmern müssen.

Da 80% unseres Immunsystems im Darm liegen, kann man selbstbewusst sagen, dass ein gesunder Darm gleichzeitig auch ein gesunder Körper bedeutet.

Kitchari hat fast so viele Vorteile wie Schreibweisen. Hier einige davon:

  • Hilft dem Körper dabei, sich selbst zu reinigen und zu regenerieren.

  • gleicht alle 3 Doshas aus

  • Enthält ein prima Aminosäuren-Profil

  • ist glutenfrei/vegan und ganz einfach zuzubereiten

  • hat besonders gute Wirkungen auf den Verdauungstrakt


Mungbohnen sind übrigens DAS Lebensmittel im Ayurveda. Sie gleichen die drei Doshas (Körpertypen) aus, können also von allen Menschen gegessen werden und spülen laut der uralten Ayurveda-Lehre Gifte aus dem Körper. Für Vegetarier und Veganer sind die Mungbohnen eine wertvolle Eiweiß-Quelle, denn die kleinen Bohnen bestehen zu 28 % aus wertvollen Eiweißen und sehr gut verdaulichen Proteinen.

Die Mung Bohnen unterstützen den Entgiftungsprozess, denn die Enzyme der Mung Bohne helfen, die Gifte aus dem Verdauungstrakt zu entfernen. Die in den Bohnen enthalten Tannine und Flavonoide, können Toxine und Keime unschädlich machen. Kalium bindet Säuren in Zellen und Bindegewebe und Magnesium fördert die Durchblutung und hält Knochen und Muskeln gesund. Ebenso Basmati-Reis, der in der ayurvedischen Küche zu so gut wie allem serviert wird. Die Kombination aus Mungbohnen und Reis ist aus ernährungsphysiologischer Sicht übrigens prima, da Linsen und vielen Bohnen zwei Aminosäuren (Methionin und in Cystin) fehlen, die in Reis enthalten sind. Dadurch hat Kitchari ein richtig gutes Aminosäuren-Profil, d.h. es enthält alle acht essentiellen Aminosäuren und ist somit ein „komplettes“ proteinreiches Gericht.

Hier das Rezept:

Zutaten:

  • 1 Tasse gelbe geschälte Mungbohnen

  • 1 Tasse Reis

  • 3-fache Menge Wasser

  • Ghee

  • frischer Ingwer, braune Senfsamen, gemahlener Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Asafoetida, Salz & Pfeffer

  • Zitronensaft

Zubereitung:

  • Den Ingwer (ca. walnussgroßes Stück) fein raspeln

  • Ghee erhitzen, erst die Senfsamen, dann den fein geraspelten Ingwer dazugeben und kurz anrösten (1-2 Minuten). Dann Kurkuma, Kreuzkümmel und Koriander hinzugeben. Anschließend mit dem Mungdal und dem Reis anrösten

  • Mit der 3-fachen Menge Wasser ablöschen, nur einmal umrühren und nachher während ca. 30 Minuten köcheln lassen

  • Zum Schluss (!) sparsam mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Asafoetida abschmecken.

Fertig!


Du wirst nach den Detoxtagen ein neues, frisches Körpergefühl haben, mehr Vitalität spüren und wieder mehr Genuss für die Nahrungsmittel haben. Ein neuer Geschmackssinn und eine komplett andere Einstellung zum Essen werden dich durch den zeitweiligen Verzicht sehr bereichern und dein Körper und Geist werden sich freuen.

Viel Spaß beim Ausprobieren und wenn du magst, schreib mir deine Erfahrungen!





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